Stauwehr Winznau
Medienmitteilung

Grünes Licht für Baustart der nachhaltigen Sanierung des Stauwehrs Winznau

05.05.2025, 12:00 | Medienmitteilung

Olten – Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat in seiner Sitzung vom 5. Mai 2025 der geplanten Sanierung des Stauwehrs Winznau bei Olten die Baubewilligung erteilt. Damit sind die Voraussetzungen für den Baubeginn erfüllt, der voraussichtlich im Spätsommer 2025 erfolgt. Zwei Jahre nach der Ankündigung kann das mehr als 100 Jahre alte Stauwehr des Alpiq Wasserkraftwerks Gösgen definitiv erhalten und nachhaltig saniert werden. Die Alpiq Hydro Aare AG hat sich trotz gültiger Abbruchbewilligung für den Erhalt des historischen Stauwehrs entschieden und wurde für diese Projektänderung im Jahr 2024 mit dem Solothurner Heimatschutzpreis ausgezeichnet. 

Mit der nun vorliegenden Baubewilligung kann die Alpiq Hydro Aare AG als Eigentümerin und Betreiberin des Wasserkraftwerks Gösgen die Sanierung des Stauwehrs Winznau in der geplanten nachhaltigen Variante umsetzen. Dabei bleibt der historisch wertvolle Wehroberbau in seiner jetzigen Form bestehen. Alpiq hatte dessen Erhalt im Jahr 2023 geprüft und das Projekt dahingehend umgestaltet, damit das Bauwerk seinen typischen Charakter bewahren kann. Auch Dank der Rückmeldung der Anwohnenden und der Mitwirkung der Gemeinden steht jetzt ein rundum abgestimmtes Projekt.

Die Sanierungsarbeiten am Wehr sollen im Spätsommer 2025 beginnen. Die wesentlichen Bauarbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2027 abgeschlossen sein. Sie betreffen das Dotierkraftwerk, die Fischmigrationsanlagen, die neue Langsamverkehrsbrücke, das Dammbalkenlager und den Kolkschutz in der Aare unterhalb des Wehrs. Anschliessend wird jede der fünf Wehröffnungen in Jahresetappen saniert. Die neue Velobrücke dürfte gegen Ende 2026 eröffnet werden, wodurch dann die Sanierung des alten Stegs ermöglicht wird. Das Projekt wurde speziell darauf angepasst, dass Velofahrende und Fussgänger die Aare auch während der Bauarbeiten mit möglichst geringen Einschränkungen überqueren können.

Der Zeitplan sieht zunächst vor, dass in den nächsten Monaten die Vorbereitungsarbeiten für den Baustart vor Ort anlaufen. Als Erstes sichtbar wird der vorübergehende Abbruch des Stauwehr-Treppenhauses auf der Oltner Seite, um darunter das neue, geräuschärmere Kleinwasserkraftwerk mit dem verbesserten Fischabstieg zu bauen.

Visualisierung des Stauwehrs Winznau mit dem Kanal zum Wasserkraftwerk Gösgen nach Abschluss der nachhaltigen Sanierung.

Sanierung erhöht den Hochwasserschutz und verbessert die Aare-Überquerung

Für Thomas Fürst, Geschäftsführer der Alpiq Hydro Aare AG, ist die vom Kanton Solothurn erteilte Baubewilligung ein wichtiger Meilenstein: «Wir freuen uns sehr darüber, dass der Entscheid für die nachhaltige Sanierung so gut aufgenommen wurde und wir das Wehr mit einer breiten Aarebrücke ergänzen können, die dem historischen Charakter des Stauwehrs Winznau entspricht.»

Die Sanierung des zwischen 1914 und 1917 gebauten Stauwehrs Winznau steht in Zusammenhang mit der seit 2020 laufenden neuen Konzession für das Wasserkraftwerk Gösgen. Diese sieht unter anderem vor, dass das Stauwehr höhere Anforderungen an die Erdbebensicherheit und den Hochwasserabfluss erfüllen muss. Die nun anstehende Sanierung bringt aber auch weitere Modernisierungen mit sich: So führt das neue Dotierkraftwerk zu einer deutlichen Verbesserung des Fischaufstiegs. Schliesslich macht die neue und breitere Brücke das Überqueren der Aare zu Fuss oder per Velo zukünftig einfacherer und sicherer.

Die neue Konzession des Wasserkraftwerks Gösgen

Die nach mehr als 100 Betriebsjahren neu erteilte Konzession des Wasserkraftwerks Gösgen sieht grundsätzlich den Weiterbetrieb des Kraftwerkes ohne konzeptionelle Veränderungen vor. Die Kraftwerksanlagen werden an die aktuellen ökologischen Erfordernisse angepasst, wobei von den insgesamt 30 Kompensationsmassnahmen die meisten bereits abgeschlossen sind (Erhöhung der Restwasserabgabe alte Aare, Verbesserung der Fischmigration beim Wehr und Maschinenhaus, Realisierung ökologischer Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen), sowie die Ertüchtigung der Bauwerke an den Stand der Technik (Sanierung Stauwehr Winznau mit neuem Dotierkraftwerk, Ertüchtigung der Dämme am Oberwasserkanal). Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 63 Mio. CHF und tragen massgeblich dazu bei, dass das nach wie vor grösste Laufwasserkraftwerk an der Aare weiterhin für mindestens 70 Jahre zuverlässig erneuerbaren Strom erzeugen kann.