An der 10. ordentlichen Generalversammlung der Alpiq Holding AG vom 16. Mai 2018 in Lausanne nahmen 69 Aktionäre teil. Sie vertraten 94,38 Prozent des Aktienkapitals. Die Aktionäre genehmigten die Konzernrechnung 2017 der Alpiq Gruppe sowie den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2017 der Alpiq Holding AG. Die Generalversammlung entlastete die Mitglieder des Verwaltungsrats und folgte dem Antrag des Verwaltungsrats, aufgrund der weiterhin negativen Ergebnisse der Schweizer Produktion und der herrschenden Marktasymmetrie, welche den Wettbewerb stark verzerrt, keine Dividende auszuschütten. Die Verwaltungsräte Urs Steiner, Patrick Pruvot und Tilmann Steinhagen stellten sich an der Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl. Neu in den Verwaltungsrat wurde als Vertreter der EBL Tobias Andrist gewählt, von Seiten EDF Birgit Fratzke-Weiss und Patrice Gérardin. Alle anderen bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats und der Präsident wurden wiedergewählt.
Europageschäft stützt Schweizer Produktion
Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete das internationale Energiegeschäft mehr als 60 Prozent des Ergebnisses und stützte damit die defizitäre Schweizer Produktion. Substanziell positive Ergebnisbeiträge lieferten insbesondere der internationale Energiehandel und das Kundengeschäft, die Stromproduktion aus den flexiblen Kraftwerken in Europa sowie die neuen erneuerbaren Energien. Des Weiteren wirkte das konsequente Kostenmanagement dem Ergebnisrückgang entgegen.
Verkauf des Industriegeschäfts ist konsequenter strategischer Schritt
Verwaltungsratspräsident Jens Alder bewertete in seiner Präsidialansprache die Einigung über den Verkauf des Industriegeschäfts als konsequenten strategischen Schritt in der Alpiq Unternehmensgeschichte. Aufgrund der herausfordernden Lage der Schweizer Produktion am freien Markt habe Alpiq derzeit nicht die finanziellen Mittel, um das Engineering-Services-Geschäft weiterzuentwickeln und somit ihre Nummer 1-Position in diversen Märkten zu stärken. Deshalb sei Alpiq nicht mehr die richtige Eigentümerin des im industriellen Markt aktiven Engineering-Services-Geschäfts. Alder sagte: „Mit der Transaktion schafft Alpiq einen Mehrwert für die Gruppe und stärkt damit ihr Kerngeschäft.“
Alpiq fit für die Zukunft
Die zufliessenden Mittel aus der Transaktion werden zur Nettoentschuldung führen und das Kerngeschäft stärken. Alpiq fokussiert sich auf ihr Kerngeschäft mit der Stromproduktion in der Schweiz sowie auf die internationalen Aktivitäten, welche den flexiblen, diversifizierten Kraftwerkspark, die neuen erneuerbaren Energien sowie die starke Marktpräsenz im Energiehandel umfassen. Zudem wird Alpiq ihr Kerngeschäft zur Effizienzsteigerung weiter digitalisieren und ihr Kundenportfolio mit Smart Solutions auch ausserhalb der Schweiz konsequent weiter ausbauen.
Mittel- bis langfristig Erholung in Sicht
Für die Zukunft zeigte sich Jens Alder vor dem Hintergrund des aktuellen Marktumfelds und der energiepolitischen Entwicklungen vorsichtig optimistisch. Er sagte: „Die Aussichten für Alpiq sind deutlich besser geworden.“ Mittel- bis langfristig sehe Alpiq eine leichte Erholung der Strom- und CO2-Preise an den Grosshandelsmärkten, was entsprechend den Druck auf die Ergebnisse der Stromproduktion von Alpiq in der Schweiz reduzieren wird.
Alpiq verlangt fairen Wettbewerb
Alder adressierte die gravierenden Missstände der Schweizer Strommarktregulierung klar. Er sagte: „Alpiq verlangt fairen Wettbewerb und eine verantwortliche Politik im Interesse der Stromversorgungssicherheit der Schweiz. Das beinhaltet einen diskriminierungsfreien Zugang zu Endkunden in der Schweiz und zu europäischen Märkten, die rechtliche Gleichbehandlung aller Schweizer Stromproduzenten sowie eine der wirtschaftlichen Tragfähigkeit angepasste Belastung mit Steuern und Abgaben.“
Verwaltungsrat beschliesst Anpassung der Geschäftsleitung von Alpiq
Im Anschluss an die Generalversammlung beschloss der Verwaltungsrat eine Anpassung der Leitungsfunktionen im Geschäftsbereich Industrial Engineering. Im Rahmen des Verkaufsprozesses konzentriert sich Reinhold Frank, bisher Leiter des Geschäftsbereichs Industrial Engineering und Mitglied der Geschäftsleitung von Alpiq, ab 1. Juni 2018 neu vollumfänglich als Geschäftseinheitsleiter von Industrial Plants & Services auf die Herausforderungen der Kraftanlagen Gruppe. Damit wird die Ausgliederung der angekündigten Transaktion der Kraftanlagen Gruppe an Bouygues Construction vorbereitet.
Alpiq dankt Reinhold Frank sehr für seinen langjährigen Einsatz und sein grosses Engagement als Geschäftsbereichsleiter und als Mitglied der Alpiq Geschäftsleitung sowie für seine Bereitschaft, den Abschluss der Transaktion der Kraftanlagen Gruppe vorzubereiten und umzusetzen.
Die beiden weiteren Geschäftseinheiten des Geschäftsbereichs Industrial Engineering, Thermal Power Generation sowie Renewable Energy Sources, zählen zum Kerngeschäft und verbleiben bei Alpiq. Jasmin Staiblin, CEO, übernimmt in Personalunion die Führung des Geschäftsbereichs Industrial Engineering.
Der Geschäftsbereich Building Technology & Design (InTec) bleibt unter der Leitung von Peter Limacher, da die gesamte Division im Rahmen des Verkaufsprozesses an Bouygues Construction übergehen wird.
Wie am 26. März 2018 kommuniziert, spaltet Alpiq das Industriegeschäft ab und hat in diesem Zusammenhang mit Bouygues Construction eine Vereinbarung über den Verkauf des Engineering-Services-Geschäfts, welches aus der InTec und der Kraftanlagen Gruppe besteht, in Höhe von 850 Mio. CHF unterzeichnet. Das Closing ist für das zweite Halbjahr 2018 geplant. Der Verkauf erfolgt vorbehaltlich üblicher Vollzugsbedingungen und der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden in der EU und der Schweiz.
Weitere Informationen zu Alpiq und zur Generalversammlung finden Sie auf www.alpiq.com